Wie die Familienfeier auch ohne Präsenteberg klappt

Jedes Jahr bricht in den Wochen vor Weihnachten die Hektik aus: Millionen Menschen machen sich  auf die Suche nach Geschenken für die Liebsten, hasten durch die Stadt oder drängeln sich in Online-Shops. Zum Fest der Liebe sollen schließlich alle etwas bekommen, von Onkel Paul bis Oma Christel. Doch kann Weihnachten nicht auch etwas besinnlicher ablaufen ohne Päckchen von allen für alle? Es geht. Nur wenn Kinder im Spiel sind, wird die Sache etwas schwieriger.

500 Euro für Weihnachtsgeschenke

Etwa 500 Euro geben die Menschen in Deutschland laut Statista durchschnittlich für Weihnachtsgeschenke aus. Darunter nicht nur Spielzeug, Parfüm, Schmuck oder Socken, sondern auch Vasen, Krawatten oder Cremes – es soll ja jeder irgendetwas bekommen.

Nur eine Kleinigkeit?

Seit langem erschallen Rufe nach weniger Konsum anlässlich der Stillen Nacht. Doch je näher der Heilige Abend rückt, desto größer wird die Sorge, womöglich doch als Einziger ohne Geschenk für die nahe und ferne Verwandtschaft dazustehen. Und innerhalb der engsten Familie verwandelt sich „nur eine Kleinigkeit“ schnell in mehr als eigentlich angedacht und ausgemacht.

Klare Absprachen

Um sich neben oder statt Geschenken nicht auch noch unangenehme Situationen zu bescheren, ist es ratsam für die Feiernden, im Vorfeld eindeutige Absprachen zu treffen – und diese auch einzuhalten. So paradox es klingt: Auch Nicht-Schenken kann ein Geschenk sein – wenn sich Tanten, Onkel, Cousins und Cousinen, vielleicht auch Eltern und Großeltern oder Paare untereinander einig sind, sich zum Fest nichts zu kaufen, sondern Weihnachten ganz entspannt auf sich zukommen zu lassen und sich auf und über tatsächlich besinnliche Tage mit der Familie zu freuen.

Wichteln als Lösung

Für Erwachsene, die an Weihnachten zwar auf einige, aber nicht ganz auf Geschenke verzichten wollen, kann das Wichteln eine Lösung sein. Dabei bekommt jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin am weihnachtlichen Beisammensein nur eine Person zugelost, die es zu beschenken gilt. Dann bleibt der Präsentberg neben dem Baum überschaubar und alle können sich im Vorfeld auf ein einziges Geschenk und einen Menschen konzentrieren, statt für die gesamte Verwandtschaft draufloszukaufen.

Was ist mit den Kleinen?

Die Kleinen bleiben beim Wichteln natürlich außen vor – und auch beim gänzlichen Verzicht auf Geschenke. Denn viele freuen sich schon wochenlang vorher auf Weihnachten und können – je nach Alter – weder mit dem Wort noch mit dem Wert Konsumverzicht etwas anfangen. Und beim Wichteln könnten sie dann auch nicht verstehen, warum es ein Geschenk von der Tante gibt, aber nichts von der Oma.

Weniger kann mehr sein

Doch selbst bei den Kindern kann weniger mehr sein. So sollte sich die Familie bei der gemeinsamen Feier etwa auf eine überschaubare Anzahl von Geschenken einigen, statt die Kleinen mit Päckchen zu überhäufen – und gleichzeitig einen Wettbewerb zu starten, wer die größten oder meisten Päckchen dabei hat. Die Kleinen wissen im Trubel dann oft gar nicht, mit was sie zuerst spielen sollen.

Gemeinsame Zeit als Geschenk

Für viele der Erwachsenen ist die gemeinsame Zeit ohnehin das schönste Geschenk: Eine lustige Spielerunde oder ein gemeinsam genossener Weihnachtsfilm am Heiligen Abend bleiben oft nachhaltiger in Erinnerung als das eine oder andere Geschenk. Auch danach sind ein toller Ausflug, eine gemeinsame Wanderung, ein Picknick, ein Besuch im Museum oder Zoo für viele die schönsten Geschenke, die sie das ganze Jahr über zu schätzen wissen.

Kleine Dinge machen Freude

Es können auch die kleinen, persönlichen Dinge sein, die große Freude bereiten: eine selbst gemachte Seife mit dem Lieblingsduft, ein Familien-Fotoshooting oder ein selbst getextetes und aufgenommenes Lied. Die Möglichkeiten sind riesig, nur kreativ muss man sein – und Mut haben. Dann kann das unterm Weihnachtsbaum auch für ganz besondere Stimmung sorgen.

Mol